Samstag, 24. Januar 2009
 
Marina Petrellas (BR) Schicksal in Sarkozys Hand PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Ligue des droits l’Homme   
Montag, 31. März 2008

Im Dezember 2007 hat das Berufungsgericht von Versailles (OLG) die Auslieferung der ehemaligen Rotbrigadistin Marina Petrella genehmigt. Am 27. März 2008 hat der Pariser Kassationshof als Höchstgericht die Beschwerde dagegen verworfen.


Das Schicksal Marina Petrellas liegt in der Hand von Nicolas Sarkozy - er kann das Auslieferungsdekret nach persönlichem Ermessen unterschreiben oder nicht.

Der Präsident der hochangesehenen Liga für Menschenrechte (LDH), Jean Pierre Dubois, hat sich am 28. an den Präsidenten der Republik gewandt.

Es folgen die wichtigsten Passagen des Briefes. Das Original als Anhang.

„Es geht hier nicht darum, die terroristischen Aktivitäten der Mitglieder der Roten Brigaden zu billigen, ebensowenig wie - ungestraft gebliebenen - der rechtsextremen Terroristen, die Italien in dieser fürchterlichen Periode zehnmal mehr Menschenleben kosteten. Es geht auch nicht darum, das Versprechen des Präsidenten der Republik Mitterrand, das das Ende der Gewalt ermöglichte, indem es denen, die sich zu deren Beendigung verpflichteten, Asyl anbot, gut- oder schlecht zu heißen. Aber das im Namen Frankreichs gegebene Wort kann nicht ohne Unrecht und Ungerechtigkeit zurückgenommen werden, umso mehr als jene, die daran glaubten, jahrzehntelang genauestens die Bedingungen respektierten, unter den Frankreich sie aufnahm.
......

Es ist weitaus leichter, Marina Petrella ihr bisheriges untadelhaftes Leben, das sie sich in Frankreich aufbauen konnte, fortsetzen zu lassen, als - wie Sie mit Recht und Vernunft vorschlugen - Mitglieder der FARC in unserem Staat aufzunehmen, wenn deren Organisation unsere Mitbürgerin Ingrid Betancourt freilässt, oder gar alle Sanktionen gegen das Regime von Tripolis wegen des Attentats auf eine französische Linienmaschine im Tschad aufzuheben, um bulgarischen Krankenschwestern und einempalästinensischen Arzt zu ermöglichen, die libyschen Kerker zu verlassen.

Jean Pierre Dubois
Président de la Ligue des droits l’Homme, Paris, 28. März 2008

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